Bei manchen Arztbesuchen fragt man sich auch: was zur Hölle war das jetzt.

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Der Arztbesuch

Ich möchte in diesem Beitrag einen Arztbesuch darstellen, wie er sich so zugetragen hat. Legen wir los: Arztbesuche sind doof. Als erstes braucht man einen Termin. Nach drei Monaten hat man dann auch mal endlich einen und darf zum Orthopäden.

WTF 1

Kaum angekommen bekommt man ein paar Blätter, die man unterschreiben und ausfüllen soll. Das erste Blatt ist die Erklärung zur DSGVO (Seite 1 & Seite 2). Das zweite Blatt ist eine Risikoerklärung. Die soll man unterschreiben, ohne überhaupt einen Arzt gesprochen zu haben. Die Behandlungen werden unterteilt in “Medikamente”, “Spritzen”, “Einrenken” und “Cortison”. Da wird man bestimmt beim Erstbesuch sofort mit allem davon behandelt. Jedenfalls macht das den Eindruck als wäre sowas normal, selbst bei Kleinigkeiten. Der Wisch hat übrigens kein Ablaufdatum, wenn man in 5 Jahren wieder dahin geht, gilt man als darüber aufgeklärt, obwohl man von dem Wisch gar nichts mehr weiß. Man muss auch Fotos machen, weil die Arztpraxis das Originaldokument einbehalten hat,

Risiko Erklärung Seite 1

Risiko Erklärung Seite 2

WTF 2

Man ist noch nicht mal fertig mit dem Ausfüllen, da wird man schon aufgerufen. Zur Verwunderung geht es dann nicht mal zum Arzt, sondern in das Röntgenzimmmer. Da lässt man erstmal das röntgen, was “wehtut”. Röntgen ist übrigens risikofrei, das taucht in der Risikenerklärung oben gar nicht auf.

WTF 3

Irgendwann kommt man dann doch zum Arzt. Das Gespräch lief dann eher so: “Das ist etwas mehr abgenutzt als üblich. Mach mehr Sport. Tschüß.” Warum muss man eigentlich immer ewig warten und wird dann im Schnellverfahren abgearbeitet?

Bewertung und Ausblick

Warum schreibe ich hierüber? Das Gesundheitssystem läuft derzeit nicht gut. Der Arzt hat seinen Untersuchungsprozess zu sehr auf zeitliche Effizienz abgestimmt. Es geht nur darum möglichst viele Patienten in einem kurzen Zeitraum abzuarbeiten. Die Qualität der Behandlung ist zweitrangig. Für die Röntgenaufnahmen braucht man keinen Arzt, das spart schon mal Geld und wenn man die Aufnahmen vorher hat, kann sich der Orthopäde diese gleich zur Behandlung ansehen und muss nicht erst auf die Aufnahmen warten. Nur ist das sinnvoll? Eine Röntgenaufnahme stellt in diesem System oft eine unnötige Belastung dar. Der Arzt braucht diese ja vielleicht gar nicht. Abrechnen kann er die Aufnahme aber sehr gut.

Übernehmen wir mal an der Stelle Kostenbetrachtungen aus der Wirtschaft. Dort geht es auch darum Maschinen möglichst effizient auszulasten. Stillstand kostet. Warum dann nicht jeden Röntgen, der den Arzt besucht?

Das ist leider nicht der erste Arzt, bei dem ich eine Schnell-Schnell-Behandlung wahrgenommen habe. Es wird in Zukunft wahrscheinlich sogar noch schlimmer werden, da die Anzahl der Alternativen sehr gering ist.